Tamuz


Das Ensemble Tamuz wurde 2017 in Berlin ins Leben gerufen und sieht sich als Klanglabor und Forschungsprojekt: Grundlage für die Interpretation sollen Partitur und historische Quellen sein und weniger die Spielweisen heutiger Konzerte und Aufnahmen. Welche Ausdrucksmittel gingen im letzten Jahrhundert verloren und wie kann man sie in unser heutiges Musikverständnis einbauen? Mit dieser Frage im Hintergrund beschäftigt sich das Ensemble mit unterschiedlichstem Repertoire: von der Bachschen Kunst der Fuge bis zu den Streichquintetten Schuberts, Boccherinis und Onslows und zu Liedern und Opernarien, die mit oder ohne Sänger gespielt werden. 

Die Musiker haben sich intensiv mit historischer Aufführungspraxis beschäftigt und hatten den Wunsch, kammermusikalisch in neues Repertoire einzutauchen. Die Musiker von Tamuz spielen an führenden Positionen von Klangkörpern in ganz Europa (u.a. Rotterdamer Philharmonisches Orchester, Akademie für Alte Musik Berlin, Noga Quartett, Orchestre des Champs-Elysées, Les Musiciens du Prince). 

Das Ensemble wird dieses Jahr vom Zentrum für alte Musik Köln durch das Programm Zamus : Advanced gefördet und sind außerdem zu einer „residency“ am Centro di musica antica Ghislieri in Pavia (Italien) eingeladen. Dort werden sie mehrere Konzerte spielen und mit Prof. Clive Brown zusammenarbeiten, um ihre Forschung im Bereich der Aufführungspraxis von romantischer Musik zu vertiefen. Weitere Konzerte sind für 2022 u.a. im Konzerthaus Berlin und in der Kölner Philharmonie geplant. 

Tamuz vergibt Kompositionsaufträge, um seine Interpretation historischer Werke in den Spiegel zeitgenössischen Klangausdrucks zu stellen. Die Programme des Ensembles schaffen eine Brücke zwischen Konzertformat und den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis: ob moderiert oder in ungewöhnlicher Aufstellung, ob Kontrapunkt mit Neuer Musik oder die Bezugnahme auf den Barock – das Ensemble nimmt das Publikum mit und überrascht mit neuen Klangeindrücken.

www.ensembletamuz.com